Symbolbild Die Situation im Coesfelder Schlachtbetrieb ist in aller Munde. Sie kann für alle Coesfelder jetzt sogar gefährlich werden. Die Arbeits- und Wohnsituation der Fremdmitarbeiter im Unternehmen ist schon lange schlecht und sie war vor der Einführung des Mindeslohnes noch schlimmer. Auch damals machten unsere SPD Fraktionsmitglieder Michael Heiming (in der Funktion als Gewerkschaftler) und Inge Walfort mit dem DBG, der NGG, der Industriegewerkschaft Energie, Bergbau Chemie (IGBCE) und unserem damaligen Bundestagsabgeordneten Ullrich Hampel auf diese Missstände aufmerksam.
Mit Aktionen auf verschiedenen Frühlingsfesten um 2014, diversen Aktivitäten vor dem Werktor in Coesfeld und einer Informationsveranstaltung in der Bischofsmühle wurden diese Zustände angeprangert. In Zusammenarbeit mit einem Dolmetscher berichtete ein rumänischer Werkarbeiter von der eigenen Arbeits- und Wohnsituation. Auch auf den Kundgebungen des DGB zum 1. Mai wurde die Arbeitssituation in der Fleischindustrie vorrangig behandelt.
Michael Heiming: „Diese schlimmen Zustände waren also allen schon lange bekannt, aber warum ist nichts geschehen und wer hätte was machen können?“
Dank der Beteiliung der SPD an der Bundesregierung ist 2014 der Mindestlohn gekommen und damit hat sich auch die finanzielle Situation der Mitarbeiter verbessert. Aber die CDU/CSU hat die Vorschläge der SPD und der damalige Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles zur Verbesserung des Werksvertragswesens verhindert. Die momentane Situation wäre abwendbar gewesen.
Dieses aktuelle Problem kein eigenes Coesfelder Problem, sondern andere Kommunen mit Schlachthöfen sind auch betroffen. Es ist ein klares strukturelles Problem der Fleischindustrie das von Teilen der Bundesregierung gebilligt wird. Wenn der Fleischindustrie die Möglichkeit geboten wird sich billige Arbeitskräfte zu beschaffen, dann wird dies auch genutzt. „Wir als örtlich Aktive hätten öfter auf diese Umstände aufmerksam machen sollen. Das werden wir ändern und die Coesfelder SPD wird versuchen und noch mehr Druck auf die Bundesregierung auszuüben,“ kündigt Michael Heiming entschlossen an.