Flächenverbrauch an den Rändern der Städte gilt als eines der großen ungelösten Probleme. Vielfach wachsen die Städte heute vor allem ins Umland – zum Schaden der natürlichen Umwelt und der Erholungszonen, oft auch zum Schaden der Landwirtschaft, weil damit immer mehr Ackerflächen und Wiesen verloren gehen. Und zum Nachteil der Städte selbst, weil es sinnvoller wäre, innerhalb der Zentren eine funktionierende Infrastruktur zu stabilisieren und zunächst die dort schon vorhandenen Potenziale auszuschöpfen.
Die Gestaltungsmehrheit im Rat der Stadt Coesfeld – bestehend aus Bündnis 90/Die Grünen, Aktiv für Coesfeld/Familienpartei, SPD und Pro Coesfeld – hat deshalb beantragt, für Coesfeld ein Baulückenkataster zu erstellen und regelmäßig fortzuschreiben.
Gemeint sind mit Baulücken nicht nur offensichtliche Lücken zwischen zwei bebauten Grundstücken, sondern auch geringfügig bebaute und übergroße Grundstücke. Das Baulückenkataster soll auf solche wenig oder schlecht genutzten urbanen Flächen aufmerksam machen. Die Antragsteller lassen sich dabei von dem Gedanken leiten, dass eine innerstädtische Verdichtung aus ökologischen und ökonomischen Gründen Vorrang haben sollte; kürzere Wege, so die Antragsteller, trügen beispielsweise zu einer Reduzierung des Verkehrs bei, erleichterten die Erschließung und führten zu einer besseren Auslastung der bestehenden Schulen und Kindergärten.
Da es sich um Flächen in Privatbesitz handelt, gehe es vor allem um eine Sensibilisierung; ein Kataster könne aber auch für Bauwillige bzw. für verkaufsbereite Eigentümer eine nützliche Hilfestellung bieten.