Auch nach dem Ende der Beratungen in der interfraktionellen Arbeitsgruppe des Rates der Stadt Coesfeld hält die SPD-Fraktion an ihrem Antrag vom März 2016 fest, dann eine städtische Gesamtschule einzurichten, wenn in einem vorgezogenen Anmeldeverfahren die erforderliche Anmeldezahl für diese Schule erreicht wird.
Gerade weil die derzeitige Schulentwicklungsplanung erhebliche Investitionen in bestehende Einrichtungen vorsieht und gleichzeitig vorangegangene Elternbefragungen ergeben haben, dass grundsätzlich auch Bedarf für eine Gesamtschule in Coesfeld besteht, gilt es aus Sicht der SPD-Fraktion genau in dieser Phase zu prüfen, ob eine Neuaufstellung der Schullandschaft bei den geplanten Modernisierungen und Umbauten zu berücksichtigen ist.
Die SPD-Fraktion bedauert, dass durch die Arbeit der interfraktionellen Arbeitsgruppe Unsicherheit für die Schulen entstanden ist. Dies wäre zu vermeiden gewesen, wenn – wie von der SPD gewünscht - seitens des Rates für die Arbeitsgruppe ein verbindlicher kurzer Entscheidungszeitkorridor vereinbart worden wäre.
Die SPD-Fraktion hält die sehr zeitnahe Prüfung der Einrichtung einer Gesamtschule weiterhin für unbedingt erforderlich, weil die hohen Investitionen in die Schulen der nächsten Jahre nicht zu Fehlinvestitionen werden dürfen.
Eine verlässliche Schulpolitik zeichnet sich zuerst auch dadurch aus, dass sie vorausschauend Entwicklungen berücksichtigt. Wenn eine Elternbefragung mit einer Rücklaufquote von 83% bereits im Jahr 2015 dokumentiert, dass der grundsätzliche Elternwunsch nach einer Gesamtschule nahezu die Voraussetzungen für eine solche Schulform in Coesfeld erfüllt, dann darf eine verantwortliche Schulentwicklungspolitik dies in der langfristigen Planung nicht ignorieren.
(Ralf Nielsen)